Die Heilkraft des schwarzen Holunders
- Yvonne Maria Siekiera
- 10. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Juni

Wusstest du, dass Holunder Frau Holle, der Erdgöttin geweiht ist? In der Mythologie stellt er ein Tor zur Unterwelt dar und nach altem Volksglauben hat er energetische Kräfte: Holunder kann negative Einflüsse von außen fern halten und darüber hinaus Negatives von Haus anziehen und es in die Erde abzuleiten. Ebenso galt er als Schutzstrauch gegen böse Geister und Dämonen. Vor allem in Amerika findet man bis heute viele Friedhöfe mit Holundersträuchern, welche dort zur Abwehr böser Geister gepflanzt wurden. Zudem glaubte man früher, dass Holunder Krankheiten von den Menschen nehmen kann. Hierfür musste man lediglich Ofergaben unter einen Holunderbusch stellen. Nun, ob dieses Ritual die Heilkraft der Wildpflanze aktioviert weiß ich nicht genau! Fest steht jedoch, dass Holunder aufgrund seiner Vitamin C reichen Beeren einen festen Platz in der Naturheilkunde hat.
Holunder vertreibt Kälte durch seine stark wärmende Wirkung und kann so einer beginnenden Erkältung vorbeugen. Ein heißer Holunderblütentee oder warmer Holundersaft wirkt Wunder bei Halsweh, da Holunder hartnäckige Verschleimungen und Giftstoffe zu lösen hilft. Er ist somit ein altbewährtes Hausmittel während der Erkältungszeit und trägt dazu bei, das Immunsystem zu stärken und Erkältungssymptome zu lindern.
Saft und Tee aus Holunder Beeren stärken Abwehrkräfte, lindern Ischias- sowie Nervenschmerzen, reinigen den Darm und unterstützen den Körper bei viralen Infektionen. Ebenso stärken die Beeren das Herz und können den Blutdruck senken.
Zu Heilzwecken werden sowohl die Beeren als auch die Blüten und Blätter eingenommen. In der Altsteinzeit wurde auch die Rinde als Entgiftungs- und Reinigungsmittel verwendet. Sie enthält jedoch Blausäure in größeren Mengen, weshalb ich von einer Selbstbehandlung abraten möchte.
Der Blütentee ist schweißtreibend, harntreibend und schleimlösend selbst bei hartnäckigen Verschleimungen bei Nasennebenhöhlenentzündungen oder Husten. Außerdem wirkt er fiebersenkend, hilft bei Mandelentzündung, wirkt schmerzlindernd und kann sogar Rheuma- und Gichtbeschwerden sowie Heuschnupfen lindern. Getrunken bessert der Tee das Sehvermögen und in abgekühltem Tee getränkte Wattebausche erfrischen müde und überanstrengte Augen. Bei Schlafproblemen, vor allem im Zusammenhang mit Ängsten oder Depressionen, empfiehlt es sich vor dem Schlafen gehen den Tee mit Holunderblüten zu trinken oder ein Holunderblütenbad zu nehmen.
Der Blättertee wird eingesetzt, um die Nierentätigkeit anzuregen und somit den Körper besser zu entgiften und zu entschlacken. Für die Tee Zubereitung einfach 250 ml kochendes Wasser über zwei Teelöffel getrocknete Blätter gießen und fünf Minuten ziehen lassen. Zur äußerlichen Anwendung werden frische Blätter gequetscht und auf Frostbeulen oder Verbrennungen gelegt.
Holundersaft einfach selbst herstellen
1 Kilo Holunderbeerendolden
Saft einer Zitrone
Wasser
Sieb
Mullwindel
saubere und ausgekochte Flaschen
1. Holunderbeeren von dicken Stielen befreien (die feinen können dran bleiben)
2. Mit ¼ l Wasser in einen Topf geben, aufkochen und fünf Minuten kochen lassen
3. Die Beeren mit einem großen Holzlöffel zerdrücken
4. Sieb in einen Topf hängen und die Mullwindel in das Sieb legen
5. Beeren und Saftwasser durch die Mullwindel gießen und vorsichtig mit den Händen auspressen
6. Pressrückstand wieder in den Topf geben und nochmals für fünf Minuten mit ¼ l Wasser aufkochen
7. Wieder durch die Mullwindel geben und gut auspressen
8. Zitronensaft zu dem Holundersaft dazu mischen und aufkochen
9. Heiß in die Flaschen füllen und direkt verschließen
Vorsicht giftig
Sowohl die fein duftenden essbaren Blüten als auch die Beeren sind zum Verzehr geeignet. Allerdings ist in Blättern, Rinde und unreifen Beeren des Holunders der Giftstoff Sambunigrin (ein Glykosid) enthalten, der sich erst ab einer Temperatur von 76,3 °C zersetzt. Roh verzehrt, wirken die Blätter, unreife Holunderbeeren und ungekochte reife Beeren in größeren Mengen leicht giftig. Es kann zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Deshalb sollten diese Pflanzenteile nie roh verzehrt, sondern abgekocht werden.
Quelle: kostbarenatur.net




Kommentare